Blick auf die geplanten Solaranlagen in Rheinsberg (Grafik: Solarimo GmbH)

Blick auf die geplanten Solaranlagen in Rheinsberg (Grafik: Solarimo GmbH)

Rheinsberg: 350 Mietwohnungen werden mit Solarstrom versorgt

Ab Sommer 2020 bekommen die BewohnerInnen der REWOGE (Rheinsberger Wohnungsgesellschaft mbH) in Rheinsberg mit einer installierten Leistung von 500 kWp die derzeit größte Mieter-Solaranlage Brandenburgs auf ihre Dächer: Auf insgesamt neun Gebäuden u.a. im Kastanienweg lässt die REWOGE Solaranlagen installieren, die 350 Wohnungen mit direktem und sauberem Solarstrom versorgen werden. Die mehr als 1500 Solarmodule produzieren im ersten Jahr voraussichtlich über 450 MWh Energie.

Der Solarstrom deckt über 60 Prozent des Energiebedarfs der Gebäude ab und spart 230 Tonnen CO2 im Jahr. Das entspricht in etwa dem Effekt von fast 20.000 Bäumen, die CO2 aus der Atmosphäre einlagern. Dieser innovative Weg der CO2 Neutralität für die REWOGE geschieht ganz ohne eigene Kosten – denn der Mieterstromanbieter Solarimo übernimmt die Finanzierung, Bau und Installation der Solaranlage.

Der Solarstrom vom Dach kommt direkt ins Wohnzimmer der Mieter. Dadurch entfallen Netzentgelte und Stromsteuer, der Strom ist daher mindestens 10 Prozent günstiger als der des lokalen Grundversorgers – gesetzlich garantiert durch das Mieterstromgesetz. In Rheinsberg wird sogar eine Preisminderung von aktuell 15 Prozent im Gegensatz zum Grundversorger erreicht. Kalkuliert wird mit einem Eigenverbrauch im Haus von 62 Prozent.

Wenn die Sonne nicht scheint, liefert der Mieterstromanbieter Ökostrom aus Wasserkraft. Denn er übernimmt nicht nur Installation und Bau der Solaranlagen, sondern auch den Stromverkauf an die Mieter. Das Konzept gefällt Stephan Greiner-Petter, Geschäftsführer der REWOGE, so gut, dass bereits weitere Projekte für das Jahr 2021 geplant sind. Konkret sollen nach einer Dachsanierung ca. 250 kWp Solaranlagen auf weiteren Dächern errichtet werden.

Das Interesse an einem innovativen PV-Mieterstromprojekt auf ihren Gebäuden kommt nicht von ungefähr: Die Kommune Rheinsberg hat sich seit 1990 den Klimaschutzzielen der UNO verpflichtet. Die REWOGE setzt diese Strategie seit Jahren erfolgreich durch energetische Sanierung ihrer Gebäude, nachhaltige Wärmeversorgung in Kooperation mit den Rheinsberger Stadtwerken sowie Umwelt- und Naturschutzprojekte um. Im März 2020 wurde die REWOGE für ihr Engagement sogar mit dem zweiten Platz des BBU ZukunftsAwards 2020 prämiert.

Insbesondere im Segment des bezahlbaren Wohnens fallen die Nebenkosten als eine Art „zweite Miete” stark ins Gewicht – ein günstiger Strompreis im Sinne des Mieterstromgesetzes wirkt hier langfristig als Strompreisbremse und wird gern von den Mietern angenommen. Auch für kommunale Kindergärten, Feuerwehrgebäude und Schulen ist dieses Konzept interessant.

Und das alles geht für den Vermieter bzw. die Kommune umsonst: Bei einem Contracting-Modell, wie das des Rheinsberger Mieterstromprojektes, stellt der Eigentümer dem Mieterstromanbieter das Dach gegen eine Dachpacht zur Verfügung. Hier fallen keinerlei Aufwand und Kosten für Wohnungsgesellschaft oder Kommune an: Der Mieterstromanbieter übernimmt alle Aufgaben, vom Bau und der Installation der Solaranlage über die Kommunikation mit den Bewohnern bis hin zur Wartung und dem Stromverkauf. Ein positiver Nebeneffekt ist hier sicherlich, dass eine Solaranlage die Immobilie nachhaltig aufwertet und somit die Attraktivität der Wohnungen erhöht.

PV-Projekt von
SOLARIMO GmbH



Steckbrief:
Solaranlagen auf Mietshäusern in Rheinsberg

Objekt: Solaranlagen auf Mietshäusern
Ort: Rheinsberg
Baujahr: 2020
Elektrische Leistung in kWp: 500kWp
Beteiligte Unternehmen: Solarimo GmbH
Anlagenart: Flachdach
Anwendung: Direktvermarktung
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