Das Radiologische Zentrum in Marburg bekommt eine schicke und energieerzeugende Fassade (Bildquelle: Entwurf und Visualisierung: © a.p.l. - architekten, Hagen Plaehn)

Das Radiologische Zentrum in Marburg bekommt eine schicke und energieerzeugende Fassade (Bildquelle: Entwurf und Visualisierung: © a.p.l. - architekten, Hagen Plaehn)

Photovoltaik Fassadenanlage am Bahnhof in Marburg

Ein Leuchtturmprojekt urbaner Energieerzeugung entsteht am Hauptbahnhof in Marburg. Die Fassade des ortsansässigen Radiologiezentrums in der Marburger Bahnhofstraße 30 wird zu einem architektonisch ansehnlichen Solarkraftwerk. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken Marburg, dem Verein Sonneninitiative, dem Radiologiezentrum und dem Solararchitekten Hagen Plaehn.

Möglich wird die aufwändige Photovoltaikanlage durch einen langfristigen Stromliefervertrag, englisch Power Purchase Agreement (PPA), zwischen dem Verein Sonneninitiative und den Stadtwerken Marburg. Dieses PPA wurde heute unterzeichnet. Es basiert auf § 21a EEG 2017 (Sonstige Direktvermarktung). Es stellt die Finanzierung der Anlage mittels langfristiger Stromlieferung der Investoren des Vereins an die Stadtwerke Marburg durch eine kostendeckende Vergütung sicher, ähnlich wie beim seinerzeit dem „Aachener Modell“ vor Bestehen des heutigen EEG.

Die Stadtwerke selbst refinanzieren die Kosten durch Verkauf der erzeugten Solarenergie an die radiologische Praxis MVZ Diagnostikzentrum Marburg, die durch ihren bildgebenden Gerätepark (MRT, CT, etc.) einen sehr hohen Stromverbrauch hat.

Das Projekt soll die Zukunft der urbanen Energieerzeugung zeigen, bei der alle zur Verfügung stehenden Flächen zur Energieerzeugung genutzt werden müssen. Selbstverständlich sollten sich sichtbare Flächen dabei der städtebaulichen Ästhetik unterwerfen. Das Architekturbüro a.p.l. - architekten plaehn und lüdemann aus Hannover hat dafür einen preisverdächtigen Entwurf vorgelegt.

Die rund 50 kWp leistende Fassadenanlage mit maßangefertigten monokristallinen Modulen wird die gesamte Südost- und Südwestfassade des fünfstöckigen Gebäudes ausnutzen. Die beiden Fassadenflächen werden durch eine zeitgemäße Abrundung verbunden, was auch gebogene Module erfordert.

Steckbrief:
Fassaden-Anlage in Marburg

Objekt: Fassaden-Anlage
Ort: Marburg
Baujahr: 2021
Elektrische Leistung in kWp: 50kWp
Hersteller: SUNOVATION Hochleistungsmodule
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Marburg, Solararchitekt Hagen Plaehn
Anlagenart: Fassadenanlage
Anwendung: Direktvermarktung
Quelle: Sonneninitiative e.V.
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