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Insgesamt werden auf dem Baggersee in Leimersheim 3.744 Solar-Panele auf 6.500 Schwimmkörpern auf den See gebracht. (Foto: Erdgas Südwest)
In den nächsten Wochen entstehen auf einem Baggersee in Leimersheim mit ca. 14.000 Quadratmetern und insgesamt etwa 1,5 MWpeak zwei schwimmende Photovoltaik-Anlagen. Die Erdgas Südwest GmbH hat für den Bau am 01.09.2020 den Startschuss ihres neuesten und bislang größten schwimmenden Photovoltaik-Projekts gegeben: Noch in 2020 geht eine der Solaranlagen in Betrieb. Der Solarstrom wird für das in fünfter Generation betriebene Kieswerk Pfadt GmbH Kieswerk – Baustoffe von Martin, Volker und Maximilian Pfadt genutzt.
Insgesamt werden auf dem Baggersee in Leimersheim 3.744 Solar-Panele auf 6.500 Schwimmkörpern auf den See gebracht und mit einer Grundverankerung fixiert. Der See hat eine Fläche von 160.000 Quadratmeter, die Anlagen bedecken davon nur rund 8 Prozent. Ab Inbetriebnahme im Spätherbst 2020 werden zunächst 739,44 kWp an Leistung genutzt und etwa 780.000 kWh Strom erzeugt. Dieser wird zu etwa 40 Prozent zur Versorgung des Kieswerks Pfadt genutzt, der Rest wird ins öffentliche Netz eingespeist und kommt dann den Haushalten der Region zugute.
„Wir freuen uns, dass die Anlage nach langer Planung und Vorbereitung jetzt in die Umsetzung kommt“, sagt Projektleiter Peer Köster, der das Projekt seitens Erdgas Südwest gemeinsam mit seiner Kollegin Melanie Gimmy betreut.
Auch Matthias Schardt, Ortsbürgermeister von Leimersheim und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rülzheim, ist positiv gestimmt über das Vorzeigeprojekt vor seiner Haustür: „Ich bin stolz, dass ein derart fortschrittliches Vorhaben in unserer Region umgesetzt wird. Ich bin sicher, dass alle Beteiligten und auch die Gemeinde mit ihren Bürgerinnen und Bürgern langfristig von der Anlage profitieren, denn der Großteil der erzeugten Energie wird direkt in Leimersheim genutzt werden. Wir wollen und müssen für die Energiewende vor Ort eintreten.“
Durch die Anlage werden insgesamt 548.000 Kilogramm CO2 pro Jahr im Vergleich zum Energiemix 2019 eingespart und die Umwelt durch den Bezug von grünem Strom ganz entscheidend entlastet. Gerade energieintensive Kieswerke sind für die Umstellung auf PV-Strom optimal geeignet, denn die Sonne scheint vornehmlich zu Produktionszeiten, womit die Stromerzeugung genau zu den Lastgängen passt.
Zusätzlich zu CO2 spart die schwimmende Photovoltaik-Anlage zudem Platz auf Freiflächen: „Die Anlage steht in keiner Konkurrenz zu anderen Bauvorhaben, der Landwirtschaft oder sonstigen Nutzungszwecken“, erläutert Peer Köster. Außerdem werden, um eventuell nachteilige Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt im und um den See herum entgegenzuwirken, gemäß eines offiziellen Artenschutzgutachtens verschiedene Maßnahmen ergriffen.
„Aufgrund der politischen Rahmenbedingungen müssen wir die PV-Anlagen einzeln betrachten, um eine Zusammenlegung der Anlagen im Sinne des EEG zu vermeiden. Deswegen müssen wir die Inbetriebnahme zweiteilen“, erklärt Melanie Gimmy. „Aus unserer Sicht besteht hier dringender Handlungsbedarf seitens der Politik, denn es zählt jeder Tag, der mit Erneuerbarer Energie bestritten wird“, sagt sie. Immerhin könnten unter anderen Voraussetzungen auf einen Schlag 1.560.000 kWh Strom aus Sonnenenergie erzeugt und so die regionale Energiewende unterstützt werden. So schaltet Erdgas Südwest dann erst Ende 2021 die zweite Anlage mit derselben Leistung und demselben Erzeugungspotenzial dazu.
Objekt: | Schwimmende Solaranlage |
Ort: | Leimersheim |
Baujahr: | 2020 |
Elektrische Leistung in kWp: | 740kWp |
Anlagenart: | Freifläche |
Anwendung: | Gewerbe- und Industrie |
Quelle: | Erdgas Südwest |