Bau der Photovoltaik-Anlage auf einer alten Deponiefläche bei Gröningen im Kreis Börde in Sachsen-Anhalt. (Foto: WI Energy GmbH)

Bau der Photovoltaik-Anlage auf einer alten Deponiefläche bei Gröningen im Kreis Börde in Sachsen-Anhalt. (Foto: WI Energy GmbH)

Gröningen nutzt alte Deponiefläche mit neuer Photovoltaik-Anlage

Am Rande der Stadt Gröningen im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt ruht seit 1993 eine ehemalige Deponie. Jetzt erhielt die Brachfläche mittels Photovoltaik einen neuen Nutzen. Auf dem Gebiet, das in DDR-Zeiten noch dem Kiesabbau diente und sich in den Wendejahren zur Deponie wandelte, liefen seit Mitte März 2021 Bauarbeiten für eine Photovoltaik-Anlage. Die Leistung liegt bei rund 750 kWp und versorgt im Durchschnitt 170 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr.

Dass sich die Brachfläche für Photovoltaik eignet, steht schon lange fest. Bereits Anfang 2017 bekundete ein Unternehmen sein Interesse an dem Grundstück und stellte einen Bauantrag. Der Abschluss des städtebaulichen Vertrages fand kurze Zeit später statt, doch das Vorhaben kam zum Erliegen. Mitte 2020 übernahm das Energieunternehmen WI Energy aus Trier das Projekt – und im März 2021 erfolgte der erste Spatenstich. Besondere Vorsicht galt dabei der Versiegelungsschicht in zwei Metern Tiefe, die die Deponie in der Erde umschließt. Der Netzanschluss erfolgte Ende Mai 2021.

„Das Verfahren im Vorfeld war ein Selbstläufer und auch der Stadtrat hat sich schnell dafür ausgesprochen“, weiß Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz. Hürden bei der Realisierung der PV-Anlage gibt es trotzdem. Nicht nur die Gemeinde interessiert sich für die Brachfläche, auch die Zauneidechse nennt die stillgelegte Wiese ihr Eigen. Während der Bauphase der Photovoltaik-Anlage stellt das Fachpersonal zeitgleich neue Versteckmöglichkeiten für die Echse her.

Auch die Lage des Einspeisepunkts birgt ein Hindernis: Die Gesamtfläche der ehemaligen Deponie misst rund 65.000 m2, circa 40.000 m2 davon gelten als Kompensationsfläche und dienen dem Natur- und Artenschutz vor Ort. Mit den übrig gebliebenen 25.000 m2 liegt der Anteil der für Photovoltaik genutzten Gesamtfläche bei circa 30 Prozent. Zwar ist der Ausbau der Anlage bereits im Gespräch, doch für die Netzeinspeisung der angedachten Leistung von rund 1.500 kWp befindet sich der Einspeisungspunkt zu weit weg. Um das Problem zu lösen, müssten sieben Kilometer Überlandkabel verlegt werden.

Doch Stankewitz schaut mit Zuversicht in die Zukunft: „Es ist schön, dass die Anlage überhaupt gebaut wird und wir die Fläche für grüne Energiegewinnung nutzen. Der Ausbau könnte in zwei, drei Jahren folgen.“

Grüne Energie gehört zum Alltag der Landstadt Gröningen. Auf dem Dach des Verwaltungssitzes finden auch bald PV-Module ihren Platz und auch die örtliche Grundschule erhält im Zuge einiger Sanierungsmaßnahmen Sonnenenergie auf dem Dach. Während die Kommune die Dachflächen ihrer Gebäude nach und nach mit Photovoltaik ausstattet, tauchen auch auf privaten Hausdächern mehr und mehr Solarpanels auf. Die Zeichen in Gröningen in Sachsen-Anhalt stehen auf Grün.

Steckbrief:
Freiflächenanlage auf einem ehemaligen Deponie-Gelände (Konversionsfläche) in Gröningen

Objekt: Freiflächenanlage auf einem ehemaligen Deponie-Gelände (Konversionsfläche)
Ort: Gröningen
Baujahr: 2021
Elektrische Leistung in kWp: 750kWp
Beteiligte Unternehmen: WI Energy
Anlagenart: Freifläche
Anwendung: Netzgekoppelte Anlage
Quelle: WI Energy
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