Blick auf den Solarpark in Königsdahlum in Bockenem auf dem ehemaligen Kaliwerk Hermann II (Foto: PIN Privates Institut für Energieversorgung GmbH)

Blick auf den Solarpark in Königsdahlum in Bockenem auf dem ehemaligen Kaliwerk Hermann II (Foto: PIN Privates Institut für Energieversorgung GmbH)

Bockenem: Solarstrom macht Kaliwerk-Gelände nutzbar

In der Gemeinde Königsdahlum, einem Stadtteil von Bockenem in Niedersachsen zwischen Hildesheim und Goslar befindet sich das ehemalige Kaliwerk Hermann II. Auf dem rund fünf Hektar großen Werksgelände, das mit aromatischen Kohlenwasserstoffen und Schwermetallen kontaminiert und gesichert werden muss, hat das Private Institut eine 750 kWp starke Freiflächen-Solaranlage errichtet.

Auch die Ausschreibung für die 2. Ausbaustufe der Solaranlage hat das Private Institut für Energieversorgung aus München im März 2020 gewonnen: „Damit kann die bereits fertiggestellte Stufe 1 der Solaranlage mit einer Stromerzeugungskapazität von 750 kWp auf eine Gesamtleistung von ca. 2,1 MWp ausgebaut werden“, erklärt Thomas Schoy, Geschäftsführer des Privaten Instituts.

„Das Besondere ist, dass wir den Zuschlag für die 2. Ausbaustufe via Ausschreibung durch die Bundesnetzagentur schon beim ersten Versuch für einen sehr auskömmlichen Vergütungssatz von 5,89 Cent/kWh erhalten haben“, so Schoy weiter. Damit ist die Einspeisevergütung für den grünen Strom gesetzlich für die nächsten 20 Jahre gesichert. Wenn man die Strompreisszenarien führender Institute bemüht, ist hier wohl schon in naher Zukunft über Direktvermarktung des produzierten Stroms ein deutliches Plus zu verzeichnen.

„Die zweite Besonderheit ist, dass die Solaranlage auf einer Problemfläche errichtet wird, wie sie in unzähligen Gemeinden und Regionen in Deutschland vorhanden sind. In diesem Fall blieb das betreffende Gelände wegen Bodenbelastungen jahrzehntelang ungenutzt“, sagt Schoy. Genauer gesagt handelt es sich um das Gelände des früheren Kaliwerks Hermann II auf dem Gemeindegebiet von Königsdahlum, die seit 1924 aufgelassen und kontaminiert ist. Eine Überbauung ist aufgrund der verbliebenen Schachtanlagen nicht möglich.

Auf dem rund fünf Hektar großen Gelände wird künftig genug Solarstrom produziert, um pro Jahr 1.230 Haushalte zu versorgen und zugleich 1.251 Tonnen CO2 einzusparen. Hierbei ist die Emission von 50 g/kWh CO2, welche während der Herstellung von Photovoltaikmodulen entsteht, bereits berücksichtigt. Im Vergleich zum deutschen Strommix, der 474 g/kWh CO2 emittiert, besitzt die Photovoltaik somit ein enormes Potential zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung.

Für die Gemeinde sowie für die Grundstückseigentümer erfolgt die Umwandlung des vielfach als Schandfleck empfundenen Geländes ohne jegliche Kostenbelastung, im Gegenteil – die Grundstückseigentümer erzielen Mieteinkünfte und die Gemeinde zukünftig Gewerbesteuereinnahmen, die für kommunale Leistungen verwendet werden können, sodass auch die Bürger von dem Projekt profitieren.

Steckbrief:
Freiflächen-Solaranlage auf Konversionsfläche in Bockenem

Objekt: Freiflächen-Solaranlage auf Konversionsfläche
Ort: Bockenem
Baujahr: 2020
Elektrische Leistung in kWp: 2100kWp
Beteiligte Unternehmen: PIN Privates Institut für Energieversorgung GmbH
Anlagenart: Freifläche
Anwendung: Netzgekoppelte Anlage
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